Die „Quality Time“


Die Skier sind so langsam im Keller verräumt, die Unverbesserlichen in exotischen Landen unterwegs, wieder andere schieben noch kurz eine Reha dazwischen und der Ligaspiel- Betrieb ist noch in weiter Ferne.

 

Daher widme ich mich heute einer fast philosophischen Komponente unseres zumeist mit Hassliebe betriebenen Golfsports.

 

Nämlich der „Quality Time“.

 

Losgelöst von dem alltäglich, uns umgebenden Wahnsinn, verbringen wir bald wieder wertvolle Lebenszeit voller Inbrunst damit, eine kleine weiße oder auch farbige Kugel, meist unter Einhaltung eines unverständlichen Regelwerks in ein viel zu kleines Loch zu bugsieren. Sollte uns das nach 4 bis leider manchmal schlimmstenfalls sogar 6 Stunden mehr schlecht als recht gelungen sein, unterhalten wir uns weitere Stunden über den zumeist erlittenen Unbill oder die kleinen Triumphe an diversen Löchern.

 

So manches, eigentlich nach Romantik strebendes und sich zufällig auf der Clubterrasse eingefundenes Liebespaar, wundert sich oft über das überall aufbrausende Gelächter an den Nachbartischen. Deren „Quality Time“ wird dann gestört durch durchaus schadenfroh geschilderte Geschichten auch längst vergangener Golfrunden.

Teilhabe ist dabei oft nicht möglich, scheitert diese doch bereits an der Fach-Terminologie.

 

Was genau ist so lustig an einer „Lady“, fragen sich zum Beispiel so einige auf dem Nachhauseweg.

 

Wir überzeugte Golfenthusiasten werden uns aber auch dieses Jahr wieder von diversen Verpflichtungen davonstehlen, um unsere so wertvolle Lebenszeit mit der vermeintlichen Optimierung des Schwunges oder dem Genuss des "Social Golfes" zu verbringen.

 

Eben unsere „Quality Time“ genießen.



(Beitrag von Dr. Hans-Dieter Müller - AK50 Pressewart)