Wo das Trinkwasser herkommt - Besuch bei der Filderwasserversorgung


Zum Abschuss ihres Winterprogramms haben sich zwei Dutzend der SEGOs auf den Weg gemacht, um sich in Neckartailfingen darüber aufklären zu lassen, wo für 145.000 Menschen in zehn Städten und Gemeinden auf den Fildern das Trinkwasser herkommt. Es wird seit mehr als hundert Jahren in der Talaue bei Neckartailfingen aus dem mit Neckarwasser angereicherten Grundwasser gewonnen. Bevor es aus dem heimischen Wasserhahn fließt, wird das kostbare Nass auf natürliche Weise gefiltert und von der ursprünglich 21 Grad Härte auf 9,7 Grad enthärtet.

 

Im Wasserwerk Neckartailfingen wurde auf Vermittlung von Klaus Mierke die SEGO-Gruppe vom kaufmännischen Leiter Wolfgang Schimpf freundlich empfangen. Er ist ein Wasserwerker mit Leib und Seele, der es vortrefflich versteht, im Plauderton über die so wichtige flüssige Materie zu berichten. So erfuhren die Besucher, dass noch vor gut hundert Jahren auf der Hochebene der Schwäbischen Alb sowie auch auf der Filderebene die Menschen ausgewandert sind, weil das Wasser Mangelware war. Die damals noch selbstständigen Gemeinden und heutigen Stuttgarter Stadtteile Vaihingen, Möhringen und Plieningen gründeten 1904 den Zweckverband Filderwasserversorgung, die dank dem kundigen Baumeister Hermann von Ehmann bereits zwei Jahre später bestes Trinkwasser liefern konnte.

 

Waren es damals 25.000 Einwohner, die mit sauberem Wasser versorgt wurden, hängen heute mit Großfirmen sowie dem Flughafen und zwei Krankenhäusern 145 000 Menschen an der Filderwasserversorgung. Freilich reicht jetzt das mit Neckarwasser angereicherte Grundwasser nicht mehr aus um jährlich 8,2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zu liefern. „Wir können noch ein Drittel des benötigten Wassers aus unserem eigenen Wasserwerk liefern, zwei Drittel stammen von der Bodensee-Wasserversorgung“, erklärt Wolfgang Schimpf.

 

Auf einem Spaziergang entlang des Neckars vom Wasserwerk bis zum Stauwehr konnten die Besucher erahnen, wo die 80 Kilometer Rohre zu insgesamt 16 Hochbehältern hinführen. Spannend zu sehen waren auch die Becken, in denen dem Wasser Sauerstoff zugeführt wird, in dem es einfach zunächst versprüht und dann wieder eingesammelt wird.

 

Mit der Erkenntnis des berühmten Schriftstellers Mark Twain, dass Wasser sparsam genossen unschädlich sei, entließ Wolfgang Schimpf die sehr interessierte Gruppe. Bevor es zur abschließenden Einkehr in das angenehme Restaurant Schwanen in Neckartailfingen ging, hatten Heidi und Jürgen Hahne zum Umtrunk ein köstliches Birnen-Destillat ausgegeben. Somit kamen die SEGOs zwar nicht wörtlich, so doch sinngemäß der schriftlich geäußerten Bitte des Wasserwerkers nach,

die da hieß: „Save water, drink wine!“  (... spare Wasser, trinke Wein!).



(Beitrag von Inge Mierke)