SEGOs auf den Spuren der Urgeschichte


... und in einem Badhaus für Mönche.

 

Bereits im zehnten Jahr machten sich 32 SEGOs am Nikolaustag auf eine vorweihnachtliche Städtetour. Dieses Mal waren Blaubeuren und der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt vor dem Ulmer Münster die ungeahnt spannenden Ziele. 

 

Problem- und staulos erreichte der Bus am frühen Morgen das Städtchen Blaubeuren. So konnten die Ausflügler noch vor dem Besuch des Urgeschichtlichen Museums den Blautopf umrunden. Der sagenumwobene Quelltopf der Blau, Heimat der von Eduard Mörike beschriebenen Schönen Lau, sah erbarmungswürdig aus. Der Wasserpegel stand unter Normalnull, und so glich der Topf eher einer großen Pfütze. Aber der nun erfolgte Regen wird das Bild wohl allmählich wieder ändern.

 

Eigens für die SEGOs hatte das Urgeschichtliche Museum (Urmu) geöffnet. Zwei kompetente Führerinnen standen parat und machten mit den Ausflüglern eine Zeitreise in die Anfänge der Menschheitsgeschichte. Schon vor 40.000 Jahren lebten unsere Urahnen im Gebiet der heutigen Schwäbischen Alb, die sich damals in der Jüngeren Alteiszeit als karge Steppenlandschaft darbot. Die nahen Alpen und das Vorland waren total vereist, und daher war es ungemütlich kalt für unsere Vorfahren.

Die Nomaden, Sammler und Jäger hatten sich im Winter in die Höhlen zurückgezogen, so konnten sich viele Dinge aus ihrem Alltag bis in die heutige Zeit hinein erhalten. Staunend erfuhren die Besucher, dass die Menschen vor 40.000 Jahren schon Schmuck trugen und sogar Musikinstrumente hatten. Ein eingespieltes Konzert auf eiszeitlichen Flöten aus den Knochen von Schwänen gehörte zum Höhepunkt dieser spannenden Wanderung in die Jüngere Alteiszeit. 

 

Die weltweit einzigartigen Funde und sechs Höhlen bei Blaubeuren und im Lonetal als Fundorte, wurden im vergangenen Jahr als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Seither, so freuen sich die Blaubeurer, haben die Besucherzahlen in dem schwäbischen Städtchen enorm zugenommen.

Das Museum reagierte prompt und bildete weitere Guides aus. 

 

Zum Abschluss des Museumsbesuches schauten sich die SEGOs auch noch einen Film von und mit dem H wenigen Gehminuten war nach dem Museumsbesuch das Restaurant zum Löwen direkt am Marktplatz erreicht. Die vorbestellten Essen ließen nicht lange auf sich warten und so konnte die Mittagspause richtig genossen werden. 

 

Gut gestärkt ging es also zum nächsten Programmpunkt. Denn die kleine Stadt am Blautopf hat ja noch mehr zu bieten. Wie die Mönche im ehemaligen Benediktinerkloster gelebt haben wurde bei dieser Führung durch die sehr gut erhaltene gotische Klosteranlage deutlich. Zwar schon während der Romanischen Zeit erbaut, dann aber gotisch umgebaut, gehört die Anlage heute der Evangelischen Kirche, die in dem Gemäuer ein altsprachliches Gymnasium als Internat unterhält. 

Wohl weil der damalige Abt seine Mönche vor den Gefahren der bereits vorhandenen städtischen Badstuben bewahren wollte, wurde im Jahr 1510 ein Badhaus auf der Klosteranlage errichtet, das man heute noch besichtigen kann. Höhepunkt der Klosterbesichtigung war jedoch zweifellos der Flügelaltar in der Klosterkirche, von Meistern der Ulmer Schule im prächtigen barocken Stil geschaffen.

 

Reich an Eindrücken begaben sich die Ausflügler auf die kurze Busfahrt durchs Blautal zum Weihnachtsmarkt nach Ulm. Nach Glühweingenuss und einem Besuch im traditionsreichen Café Tröglen gegenüber dem Münster konnte die Heimfahrt angetreten werden.


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(Beitrag von Inge Mierke)