Celesta: SEGOs zu Besuch bei der Prinzessin der Instrumente


Vor dem Besuch beim weltweit einzigen Hersteller der Celesta in Wendlingen wussten die 24 SEGOs noch gar nicht, dass es ein solch klangintensives Musikinstrument überhaupt gibt. Jetzt wissen sie sogar, wie es hergestellt wird und vor allem - wie wunderbar es klingt. Zum Auftakt des vielfältigen SEGO-Winterprogramms stand am Nachmittag

des 15. Novembers eine Führung durch das traditionsreiche Unternehmen Schiedmayer an, das früher in Stuttgart und Altbach bei Plochingen Klaviere und Flügel hergestellt hat. Es ist bereits in der 9. Generation

im Familienbesitz.

 

Seit September 1999 hat die Firma ihren Sitz nun im Wendlinger Gewerbegebiet und liefert von dort aus die Celesta in alle Welt.

Ob Australien, New York, Wien oder China, überall stehen die hand-

gefertigten Musikinstrumente, Made in Wendlingen, auch wenn das Unternehmen immer noch als Schiedmayer Stuttgart firmiert.

 

Bereits seit 1735 wird in der Familie Schiedmayer Tastenmusik-Instrumentenbau betrieben, und schon seit 1890 wird auch die Celesta gebaut und stets weiter entwickelt. Die erste Celesta wurde 1889 in Paris auf der Weltausstellung vorgestellt. Ihr Erfinder Victor Mustel gab ihr auch den Namen. Peter Tschaikowski hatte Victor Mustel 1891 besucht und war vom einzigartigen Klang der Celesta derart begeistert, dass er sofort ein Instrument bestellte. In seiner berühmten Nussknacker-Suite schrieb er den Tanz der Zuckerfee als Solopart für die Celesta.

 

Dies alles konnten die Besucher in Wendlingen erfahren. Sie wurden

in der Manufaktur persönlich und sehr herzlich von Firmenchefin Elianne Schiedmayer und ihrem Neffen, Geschäftsführer Knut Schiedmayer, begrüßt. In den Werkstätten haben bereits der Orgelbauer, der Klavierbauer und der Holzinstrumentenbauer auf die neugierigen Besucher gewartet. Sie erklärten ausführlich, wie die Celesta zur Prinzessin der Instrumente wird. Sie hat zwischen 4 und 5 ½ Oktaven und kann von der Tastatur her wie ein Klavier gespielt werden. Handgefertigte Hämmer aus Filz treffen von oben auf Klangplatten aus Stahl, die auf jeweils eigenen, hölzernen Resonatoren lagern. 

 

Vom einzigartigen Klang der Celesta konnten sich die Besucher über-

zeugen. Sie durften selbst in die Tasten greifen, und sie waren vom

Klang total begeistert, als Elianne Schiedmayer vorspielte.

 

Nach diesem erlebnisreichen Nachmittag trafen die Celesta-Besucher am frühen Abend weitere 20 SEGO-Mitglieder im Clubhaus, um dort traditionell Gans oder Ente zu genießen. Da das Geflügel und die Beilagen köstlich in Philip Reises Küche zubereitet worden waren, nahm der Tag, nach dem Ausflug in die Musikwelt, auch kulinarisch auf hohem Niveau stehend sein Ende.



(Beitrag von Inge Mierke)