Wer vermutet, die Mädels der 1. Mannschaft können nur gut Golf spielen, der irrt sich gewaltig. Es sind auch kleine Feierbiester. Zum erfolgreichen Saisonabschluss veranstalteten sie ein Grillfest in und vor den heiligen Hallen der Greenkeeper.
Schnell wurden dafür noch ein paar überdimensionale Rasenmäher ausquartiert und reichlich Weißwein, Prosecco und Bier eingelagert.
So ein Regionalliga-Aufstieg muss schließlich gebührend begossen werden. Es hallten die Klänge der Sektgläser und das fröhliche Gelächter und Geplapper durch die ansonsten von brummenden Motoren beschallten Garagenwände. Die sonst bei Festivitäten übliche Blumen-Deko wich dem öligen Werkstatt-Charme der Golflandschafts-Pfleger. Eine Aufstiegs-Hocketse der besonderen Art eben.
Das allerdings tat der guten Laune keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. In Sachen herausgehauener Divots, vor allem auf der Range, zerfletterten Bunkern oder malträtierten Grüns, zeigte der anwesende, gut mit Getränken versorgte und somit besänftigte Chef-Greenkeeper keinerlei Argwohn und vermied anklagende Blicke.
Der Erfolgscoach und talentierte Frauenflüsterer Jimmi Danielsson war aufgrund eines wohl anstrengenden Pro-Am‘s kurz zuvor nicht in der Lage an der Feier teilzunehmen. Ihn vertrat allerdings ein mitgereister Teilnehmer, nämlich Sven Grimm überaus würdig. Die Alten haben eben doch oft die bessere Kondition.
Im gleichen Atemzug ist aber auch der Verdienst von Damenkapitän Jochen Spieth zu erwähnen. Er glättete die aufgebrausten Wogen und führte das Team zurück in ruhiges Fahrwasser.
Diese neugewonnene Energie setzte ungeahnte Kräfte frei und führte zu überragenden Mannschaftsergebnissen in der Ligaspiel-Saison 2024. Jochen und die Damenmannschaft. In Tinder-Sprech wäre die Sache ganz klar. Nämlich: „It‘s a Match“. Beziehungsweise: „It was a Match“.
Die Liaison hielt nur eine Saison. Ob die Betreuung der Damen zuviel Substanz kostete oder er die dunkelrote Karte von seinen AK50ern im Verbund mit Bille bekommen hat, darüber rätselt die Golfwelt.
So hat nun Sascha Roth als neuer Kapitän die Herkules-Aufgabe zu stemmen, diesen Sack Flöhe zu hüten.
Hervorzuheben in der vergangenen Saison ist natürlich die Glanzleistung der Bühle Geschwister. Deren Ligaspiel-Weste ist mindestens so weiß wie die Zähne von Dennis Schröder.
Im Sog dieser beiden Titaninnen waren aber auch Spielerinnen wie Miriam Wulffen, Charlotte Hoffmann, Anja Kuhn, Tanja Coblenzer, Anna Grimm, Daniela Oberwelland, Sabrina Struckmeier, Judith
Strobel, Almuth Winkler und Lara Brings ein weiteres Fundament für diesen ungefährdeten Aufstieg und sie zeigten eindrucksvoll wozu sie fähig sind, wenn denn geschlechtertypisches Gezicke einigermaßen unterbleibt.
Dieses junge, beziehungsweise junggebliebene Team, noch ohne den Anschein irgendwelcher Südfrüchte auf den durchtrainierten Beinen, wird auch in der Regionalliga für Furore sorgen und nebenbei hoffentlich die alten Platzrekorde wackeln lassen.
Bevor ich irgendwann gesteinigt werde übergebe auch ich mein Mandat als Damen-Berichterstatter an einen Nachfolger weiter, respektive eine Nachfolgerin. Es war mir eine große Ehre und hat echt viel Spaß gemacht.
Bericht und Titelbild Dr. Hans-Dieter Müller
(Galeriebilder Alexander Ratkovic)